Saturday, September 30, 2006

resumée

nach 2 monaten des völligen chaos hoffe ich nun mal wieder auf einen weg zu kommen, der mich weiter nach vorne bringt. nein, falsch, diese 2 monate des chaos bringen mich weiter nach vorne. wenn auch die erkenntnis jetzt erst kommt, und schmerzhaft gemacht wurde.
gelernt hab ich mal wieder, dass ich ein mensch der extreme bin; der sich wenn, dann richtig auf was einlässt, inklusive voller reinfallgarantie...
gelernt hab ich aber auch mal wieder, dass es immer besser ist sich den dingen zu stellen, anstatt davor wegzulaufen; im nachhinein ist vieles halb so wild wie es scheint...auch wenn ich das vorher schon wusste, manchmal vergisst man es, oder will es vergessen?
gelernt habe ich, über den dingen zu stehen, und großmütig zu sein, solange man mir nicht ans bein pisst...da alles andere nur kurzsichtigkeit und beschränktheit bescheinigt...rache ist für anfänger...
verliebtsein ist für anfänger, hab ich vor ca 1 monat mal gehört, und das klang so erschreckend abwertend...aber nur über die verliebtheit kann doch die liebe kommen? den teil kann man doch nicht überspringen? gleich vom kennenlernen zum tiefen verschmelzen? die zeit der verliebtheit ist doch die vorbereitung auf die liebe, die testphase ob man ein gemeinsames leben zusammen meistern könnte? oder seh ich das falsch? wenns passt wird aus der verliebtheit liebe, wenn nicht geht man auseinander...darum ist doch aber die verliebtheit nicht weniger wert?
man sollte die zeit des verliebtseins genießen, ohne allzu große erwartungen, langsam bin ich immer mehr der meinung, dass es nicht DEN partner fürs leben geben kann, bzw der nur seeeehr schwer zu finden sein wird.
ich finde man sollte auch nicht mit einem ewigkeitsanspruch an neues rangehen, weil man sich sonst eine schöne zeit mit schweren gedanken versauen kann...
gibt es das überhaupt, dass pärchen die lange zeit zusammen sind, zusammenleben, tatsächlich im alltag dann die absolute erfüllung finden? dass, wenn man erstmal gefestigt ist und sich einander sicher, die leidenschaft nachlässt und man sich dem gewohnten hingibt und anfängt nebeneinander herzuleben? vergleicht man mal die wünsche die man hatte, als man sich verliebt hat nach ein paar jahren mit dem, was man dann zusammen lebt, gibts da noch überschneidungen? bei wem erfüllten sich die träume, die man anfangs hatte? bitte melden!

ich habe auch ein bild, wie ein gemeinsames leben aussehen könnte, bei dem man sich spannung erhält, sich gegenseitig schätzt, stützt, bewundert, ergänzt, ohne sich allen anderem zu verschließen und ohne sich gegenseitig zu ersticken...ich habe mir gerade in letzter zeit viele gedanken darüber gemacht, wie das aussehen könnte...und ich glaube, dass ich in einer klassischen beziehungsform mit gemeinsamen bett und routinen, und ohne herausforderungen, selbst den absoluten traummann nach kurz oder lang total abtörnend fände...ich sehe für mich eher ein gleichwertiges team, gemeinsam gegen den rest der welt, das sich loslassen kann, um immer wieder neu zusammenzufinden. das hat nix mit äußeren formen wie zusammen leben zu tun, ganz im gegenteil...

man neigt doch sehr dazu, viele facetten von menschen nicht zu sehen, weil sich zusehr ein eindruck eingeprägt hat. gut, das vereinfacht ja auch das zusammenleben allgemein, man muss sich ja an dem orientieren, was man kennengelernt hat. nur darf man darüber nicht vergessen, dass auch abweichungen möglich sind, die flexibilität muss erhalten bleiben...oder ist es nur bei mir so, dass ich ein dermaßen wechselhaftes wesen bin, dass ich selbst kaum vorhersagen kann, wie ich mich in welcher situation verhalte...? dass nur ich mich schnell für dinge begeistern kann, und immer neue einflüsse brauche, da mich auch genausoschnell alles wieder langweilt? das christian-syndrom, auf mich übergesprungen? ist das ein zeichen für unreife, das man nicht weiss was man will und unstet auf der suche ist? oder für reife, weil man stets offen für neues ist und man beweglich bleibt?

um nochmal kurz einen schritt vor diese 2 monate zurück zu gehen:
ich finde es immer traurig, wenn einstmals verliebte sich (aus verzweiflung über das versagen?) am ende zerfleddern, im streit auseinandergehen, evtl noch mit kläglichen würdelosen racheversuchen das verletzte ego wieder aufbauen wollen.
aber: was uns nicht tötet macht uns nur härter, und jede versuchte rache an mir sehe ich als kompliment...man beschäftigt sich mit mir...ich seh das so: ich will meine kostbare zeit nicht damit verbringen mich mit leuten zu beschäftigen, die schlecht für mich sind, und die auf keine weise verdient haben, dass ich mich weiter mit ihnen beschäftige...
zeichen setzen ist erlaubt, als hinweis darauf, dass aktion reaktion verursacht. aber alles mit bedacht, wohldosiert und würdevoll...

ich habe gelernt noch besser auf mich zu hören, und dass es nicht falsch ist, sich impulsen hinzugeben, weil im endeffekt jede erfahrung es wert ist gemacht zu werden.
um das leben zu spüren.

welcome to the pleasure-dome...;-)

...nur ein weiterer langweiliger blog, mit nichtssagenden beschreibungen immer gleicher tagesabläufe? oder ausufernde seiten von bleichen teigigen inet-junkies, deren lebensaufgabe hierin besteht? nö, nur der wunsch nach den berühmten 15minuten, nach dem kleinen bisschen ewigkeit, der wunsch sich mitzuteilen und die eigene sicht der dinge, die ja bekanntlich die einzig richtige ist, aller welt mitzuteilen...
ernstzunehmende kritik willkommen...